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Nach dem gelungenen Einstand in Most im April freute ich mich bereits wie ein kleines Kind auf den nächsten Termin mit Bike-Promotion. Die Anfahrt gelang wie durch ein Wunder pünktlich, obwohl Hectoro und DHS nach wie vor meine Logistikleistungen nicht annähernd erreichen ;-) Wir wollten wegen der guten Vorzeichen vom April wieder die Box 21 welche auch schnell bezogen war, bevor es das erste Highlight gab mit Uli, der mit vollem Bürodress ankam. Eine Krawatte im Boxenlager war ein Novum, leider gibt's keine Fotodokumente. Der Abend war wie immer gemütlich zu Ende gegangen und am ersten Tag erwartete uns kühles aber trockenes Wetter. So gingen wir die ersten Turns mal normal an, wurden aber im freien Training durch massive Graupenbelagerung auf der Rennstrecke von schnellen Rundenzeiten abgehalten. Vor 2 Jahren dachten wir noch, wer weiss wie schnell die Bike-Promotion Gruppe A ist, aber auch hier war Pylonenfahren angesagt. Einzig zwei tschechische Honda CBR1000 RR stachen ins Auge, vor allem durch die kawagrüne Lackierung. DHS hatte mit einem der beiden Jungens auf der Rennstrecke Kontakt und erzählte was von "richtig schnell". Im dritten Turn dann beim Rausfahren waren die Tschechen vor uns und ich dachte, schaun mer mal, was die so drauf haben. Nachdem ich sowieso in der ersten Runde sofort am Kabel ziehe, konnte ich dem ersten Tschechen noch locker folgen, in der zweiten Runde zog er mir aber irgendwie Meter um Meter davon und ich beschloss mein eigenes Tempo zu fahren. Einige Entfernung hinter mir begann aber das Unglück seinen Lauf, Hectoro hatte den zweiten Tschechen vor sich und wollte ihm natürlich auch folgen. Wahrscheinlich hat er sich diesen Sturz hier zu genau angesehen und er wollte das auch mal probieren :-(( Nach Hectoro's Erzählungen hat die Honda unter Belastung wohl Wasser verloren und beim Rausbeschleunigen aus der langen Links hinter dem Matadorbogen hatte er dann einen Highsider, was ich in der nächsten Runde zuerst mit roten Flaggen und beim Vorbeifahren mitgekriegt habe. Das Ergebnis motorradtechnisch sah so aus:
Das wär ja noch zu verschmerzen gewesen, aber Hectoro humpelte schon übel und ich fuhr hinter dem Rettungswagen dann mit ins Krankenhaus nach Most. Gottseidank haben die dort einen Dolmetscher, denn als ich im Krankenhaus mich nach der Aufnahmestation erkundigte ernetete ich nur ratlose Gesichter. Schlussendlich fand ich dann den Bruchpiloten mit Begleiter und nach einer Stunde waren zwei Dinge klar: Die Krankenschwesterschülerinnen im kurzen Rock sind GEIL anzusehen, aber leider auch Hectoro's linker Mittelfussknochen ist gebrochen :-(( Damit war schon mal ein kleines Stimmungstief zu verzeichnen und wir dackelten wieder Richtung Autodrom. Dort setzte sich der Spanier mal in einen Stuhl um uns dann mit Kommandos wie, "Kannst du mir mal eine Socke bringen" bis zu "Ich möchte gerne einen Kaffee" zu nerven ;-)) Am Nachmittag bin ich dann irgenwie schaumgebremster auf die Strecke um kurz darauf von DHS die nächste Hiobsbotschaft zu hören, nämlich "MEIN GETRIEBE IS KAPUTT". Der schön wieder aufgebaute Zylonenkreuzer hat somit innerhalb kürzester Zeit wieder den 3. Gang verloren und die Beiden beschlossen, noch am Abend nach Hause zu fahren. Um den Tag zu retten habe ich wenigstens im freien Fahren dann Uli linksherum überholt, damit er wenigstens einen Stinkefinger gesehen hat *grins*. Gegen Abend kam dann auch noch Guido, der sich erstmal die Schadensmeldungen schildern liess, bevor er sich das eine oder andere Weizen reinzog. Seine R1 war von Rijeka auch nicht ganz heile zurückgekommen, die Gabel war krumm. So versuchte er durch Testen an meinem Mopped eine Grundeinstellung für seine Dämfung hinzukriegen, wobei er meine Gabel als megahart beschimpfte, aber ich würd's ihm schon noch zeigen *gg*. Am zweiten Tag fuhren wir dann mal raus, wobei ich durch meine schnelle erste Runde immer einen Riesenabstand herausfuhr und wir deswegen nicht wirklich gemeinsame Runden drehten. Guido war aber auch dann anfangs ständig mit Einstellarbeiten beschäftigt und so fuhr ich meine Runden relativ locker. Ein bisschen war ja noch Zeit bis zum Qualifiying für's Zeittraining. Dieses fiel dann aber am Nachmittag ins Wasser und wurde auf den nächsten Tag verschoben. Uli wollte vor dem Regen auch noch eine letzte Runde drehn, startete sein Mopped, ein komisches Geräusch, stellte das Ding wieder ab und meinte "Das hört sich aber nicht gesund an" und packte ohne weitere Fehlersuche einfach ein, weil er am Wochenende private Verpflichtungen hatte. Der Abend war dann schon unangenehm kalt und bei geschätzten 3°C zogen Guido und ich uns in die Box zurück, welche nun sehr luftig bestückt war mit nur 2 Moppeds.
Die Kälte sollte uns erhalten bleiben und so ging es am dritten Tag am Vormittag daran eine möglichst gute Qualifyingzeit abzuliefern, was aber bei den Pylonen nicht so einfach war. Schlussendlich schaffte ich dann eine 1:40:99 und Guido eine 1:42.5, was für mich den 7.Platz !!!!! bedeutete, bei Jura war ich damit an Rang 25 *froi* Am Nachmittag starteten dann die ersten Rennen bei gutem Wetter und je näher unser Start kam desto dunkler wurde es von den Bergen her und man sah schon üble Regenwände. Und nun kam die üble psychologische Kriegsführung des Hanebub ins Spiel, der meinte, dass wir voll die Arschkarte gezogen hätten und ich guter Mensch konterte mit Optimismus und "Das wird schon". Dieses dauerte dann so 20 Minuten und als nach dem 3. Aufruf zum Vorstart wir aus der Box fuhren fingen auch akurat die ersten Regentropfen an meinem Visier zu klopfen. Dies mit der Tatsache, dass es mittleerweile komplett schwarz voll Wolken ringsherum war motivierte mich ganz und gar nicht und so fuhr ich eine Runde um die Boxenanlage um mein Mopped wieder abzustellen. Nachdem ich mir die ganze Scheisse nochmal durch den Kopf gehen liess und draufkam, dass dann je eigentlich eine Verschiebung und ein WET-Race stattfinden würde, war es auch schon zu spät und die Boxenanlage war geschlossen. So hoffte ich, dass der noch immer vorhandene Regen nun endlich stärker werden würde, dass ich mich nicht komplett blamiere, aber PUSTEKUCHEN. Beim Start hörte der Regen wieder auf und das Rennen lief ganz normal durch mit Hanebub auf der 10. Stelle, nachdem er da auch gestartet war. Ich hätte da den 6. Platz machen können, wofür es aber auch noch keinen Pokal gab. Gott sei Dank bin ich nicht gelenkig genug, um mir selber in den Arsch zu beissen, sonst könnte ich jetzt nicht mehr sitzen. Nachdem das MOFler-SSA-T-Shirt nicht mehr da war habe ich mich nach dieser Aktion selbst für das MÄDCHEN-T-Shirt nominiert, welches ich dann in Brünn tragen werde. Um diese Scharte wieder zu vergessen, beschlossen wir hinterher noch ein paar Runden mit Kamera zu drehen, wobei bei der einzigen freien Runde Guido auf eine 1:41:6 kam FILM AB. Beim zweiten Turn hinter dem Nadelöhr hatte ich dann richtig Glück. Nachdem einer langsam aus der Box kam bin ich nur mit Halbgas durch's Nadelöhr um plötzlich vor mir eine Staubwolke zu sehen, links einen laufen sah und vor mir der Mann voll in die Eisen ging, aber zum Glück noch eine Linie auf Asphalt für mich freiblieb. FILM, DIE ZWEITE Diese Aktionen quittierten wir dann mit Motor abstellen und Weizen öffnen und Grill starten.Nicht weil wir schon so hungrig waren, sondern weil es auch lausig kalt war. Den letzten Tag kann man dann mit Sch.........bezeichnen, nachdem ich meine müden Augen fast wundgerieben habe, musste ich feststellen, dass die Berge ringsherum mit Schnee bedeckt waren und die Temperatur eher zu Dezember als zu Ende Mai passte. Zusätzlich nieselte es auch noch den ganzen Vormittag und stürmte dazu. Damit war auch der Pirelli-Cup, bei dem ich meine Scharte vom Sprintrennen ausmerzen wollte auch zu streichen. Wer mich kennt weiss es einzuordnen, wenn ich vormittags zwei Felgen ummontiere, neue Reifen aufziehen lasse und mein Mopped reinige ;-))) Einzig der frühe Aufbruchtermin war ein kleiner Vorteil, wobei die Rückfahrt
durch Schneetreiben, etwas angefrorene Strassen und lustige
Verkehrsfunkdurchsagen Schlussendlich war ich der Einzige, der mit heilem Material hin und wieder zurückkam und ich so ist mein Resümee nicht so schlecht, ausser dass ich als MÄDCHEN nach Brünn muss. |