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Brünn mit prospeed wurde vom Racing-Team SÖR mit etwas zwiespältigen Eindrücken angegangen, und zwar aus mehreren Gründen: Hectoro hatte nach seinem Sturz in Most noch immer einen nicht ganz ausgeheilten Bruch im Mittelfuss, prospeed wollte er eigentlich nie wieder mitfahren, da die ihn einmal in Most 10 Minuten in der Boxengasse warten liessen, weil er um 5sec zu spät zum Vorstart kam. Mein letzter Eindruck von Brünn im vorigen Jahr war auch nicht positiv, da mir am Beginn unserer tschechischen Woche, sprich am ersten Tag, das Getriebe meiner damaligen Honda kaputtging. Trotzdem machten wir uns an die nicht ganz kurze Anreise und wurden auch prompt durch perfekten Verkehr bis kurz vor Dresden belohnt. Das Wetter war für die Anreise in Ordnung und so hatten wir die Hoffnung um 18 Uhr in Brünn aufzuschlagen. Aber nachdem wir die Autobahn verlassen hatten, ging die Odyssee los. Laut Karte konnten wir ein paar km sparen, indem wir eine Nebenstrasse an Freital vorbei nehmen würden. Guter Ansatz, schlecht in der Praxis, die Nebenstrasse war eine Schaukelpiste vom Feinsten und hier hat wahrscheinlich auch meine R1 einen Wackelkontakt abbekommen, von dem ich noch Alpträume kriege sollte. Irgendwann waren wir dann jedoch wieder auf der Bundesstrasse Richtung Zinnwald und wollen schon aufatmen, als wir uns in einem ca. 10 km langem Stau befanden, den der Radioversager noch nicht mal erwähnenswert fand. Ohne Fahrtwind wird's in einem Transit ganz schön warm und so schwoll mir schön langsam der Kamm. Der Grenzübergang war unproblematisch aber auch die Tschechen taten noch einiges gegen meine Laune, indem sie die Autobahnen ziemlich dicht mit Baustellen machten. Nach insgesamt 13,5 Stunden waren wir dann nun endlich in Brünn angekommen und konnten unsere Klamotten ausladen. Guido und Heike kamen nach ähnlicher Tortur auch irgendwann an und man konnte sich schön langsam den schönen Dingen des Lebens widmen, was Guido so auslegte ;-)) Quax, der schon seit 4 Tagen vor uns da war, war auch noch gut gelaunt und so wurde noch bis 0:30 Uhr ein bisschen fachgesimpelt und dann die Nachtruhe beschlossen. Am ersten Tag war dann wie immer ein bisschen Nervosität angesagt und ich
liess mein Mopped ein bisschen warm laufen, und das hörte sich schon so komisch
leise an. Nach 2 Minuten ging Guido meinte, ich solle mal schauen, ob Luftfilter zusitzt, und nachdem ich explizite Anweisungen bekam, was in welcher Reihenfolge zu demontieren sei, konnte ich dieses Problem als Fehlerursache ausräumen. Also fuhr ich weiter zu Olli Struck, der auch mit seinem 7,5Tonner da war. Nachdem ich ihm das Problem geschildert habe, meinte er, wahrscheinlich kriegt sie nicht genug Sprit. Also wieder den Luftfilter runter, aber diesmal komplett und auch den Tank runter und alle Versorgungsschläuche etc. durchgeblasen, wieder zusammengebaut und die Kiste lief normal ... 10 Sekunden lang :-(((( Nach diesem Debakel erinnerte ich mich, dass ein paar Kumpels diese Probleme schon bei den Kilo-Gixxern zuhauf hatten, und zwar war der Drosselklappensensor der Übeltäter. Die Diagnostik der R1 erzählte mir auch diesen Grund, oder ECU (Zündbox) defekt, diesen Grund wollte ich jetzt einfach noch nicht als Möglichkeit wahrhaben. Damit der Tag nicht komplett für den Ar... ist bin ich dann mit meiner waidwunden R1 noch den Nachmittag gefahren und kam immerhin noch auf eine 2:23,9, was für die extrem diffizile Gasannahme in Verbindung mit nicht allzu dollem Gripp der Strecke für mich persönlich eigentlich ganz gut war. Ausserdem musste ich mich wieder an diese Links-Kurven, vor allem im Omega herantasten, was aber ganz gut gelang:
Auch von hinten betrachtet, mache ich eigentlich eine sehr gute Figur *selbstbeweihräucher* Tagsüber hatte ich sogar einen Münchner aufgetan, der ein Ersatzteil mithatte und so einigten wir uns darauf, dass er mir das Ding verkauft und beim Einbau hilft. Er kam genau als ich noch mein Grillkotelett im Mund hatte und so durfte ich der restlichen Boxencrew eine Zusatzunterhaltung beim Abendessen liefern :-(( Mal durfte ich von dieser Seite, mal von jener Seite dran. Schlussendlich hatte ich das Mopped wieder zusammen, Start und ...selbe
Scheisse wie vorher. Am zweiten Tag, nachdem ich mich eigentlich schon auf ein zickiges Mopped eingestellt hatte, war alles in Ordnung, scheinbar war wirklich nur ein fehlerhafter Kontakt schuld an dem Debakel. Mit diesem Hoch, was mir unerwartet ins Haus stand, konnte ich dann auch das Zeittrainng angehen, wo Hector und Heinz vor mir auf die Strecke gelassen wurden. Ich dachte noch Klasse, da kann ich versuchen mich anzuhängen und bog mit etwa 100 Meter Abstand in die schnelle Rechts nach Start-Ziel. Beim Anbremsen der nächsten Kurve war ich aber schon fast an den Beiden dran und so musste ich zuerst Hectoro und dann Heinz versuchen zu überholen, was zwar klappte, aber trotzdem Zeit kostete. Hinterher stellte sich raus, dass Heinz mit Serien-Bremsbelägen unterwegs war, die kaum mehr richtig funktionierten, trotz dem zu späten Überholmanöver hatte ich eine 2:20,48 im Qualifying stehen, und war schnellster MOFler *JUBEL* Am Nachmittag war dann das Rennen angesetzt und hier hatte ich einen sehr
guten Start, konnte Stephan (ebenfalls mit JOS-R1 unterwegs) und einige andere
aussenrum kassieren. Stephan war jedoch in der 2. Runde schon wieder an mir
vorbei und ich versuchte dranzubleiben, was nicht möglich war (später stellte
sich raus, dass er 2:17 - Zeiten fuhr). Auch der Bub, der einen Platz hinter mir
gestartet war überholte mich, aber an ihm konnte ich dranbleiben, und nachdem
sich ein Kilo-Gixxer-Fahrer zuerst an mir und dann an den Bub vorbeischob,
konnte ich auch einen etwas längeren Abstand zum Bub wieder zufahren, das gab
eine 2:19.69 *SCHONWIEDERJUBEL*. Tobi aus unserer Box war etwas mehr angepisst als ich, der hatte sich bei Wilbers eine neue (bessere) Feder für seine R6 bestellt, aber irgendwie mussten die seine Gewichtsangabe ignoriert haben, weil das Ding war noch härter als meine R1, und die ist schon schwer an der Grenze. So zerstörte er seine Hinterreifen innerhalb eines Tages und pumpte um den Kurs, dass einem schwindlig wurde. Am Abend wurden dann wieder einige spassige Geschichten erzählt, nur Hectoro war ein bisschen angepisst, weil er wegen seiner Verletzung nicht ganz mithalten konnte, und Quax war leider sehr wortkarg, wollte nicht mehr weiterfahren und war schon im Gedanken beim Verkauf seiner R1, weil er sich nicht mehr verbesserte, kein Wunder nach 5 Tagen Rennstrecke wär bei uns allen die Luft raus. Aber mittlerweile ist er schon wieder obenauf und überlegt, ob er für Oschersleben melden sollte :-) Am dritten Tag war ein 20 Runden-Rennen angesetzt, was zwischendurch auf 16 Runden reduzuert wurde, also Zeittraining in Angriff nehmen und wieder war ich schnellster MOFler, daran kann man sich gewöhnen *gg* Doch wie schon in Most meinte es der Wettergott wieder nicht gut mit uns und exakt 10 Minuten vor dem eigentlichen Start waren dicke Regentropfen zu sehen und das Wetter wurde als Wet-Race deklariert und 20 Minuten verschoben. Im Gegensatz zu Most bin ich jedoch zur Startaufstellung, habe die Warm-Up-laps gefahren und dann erst entschieden NICHT mitzufahren, da es an 3 Stellen, wo man mit richtig Pfeffer daherkommt, noch nass war. Hectoro und Stephan taten das Gleiche, nur der Bub fuhr das Rennen und wurde auch noch mit Pokal belohnt. Ich hatte mein MÄDCHEN T-SHIRT ja dabei und wurde diesem (leider wieder einmal) voll gerecht, aber irgendwann haben wir auch mal eine komplett trockene Veranstaltung. Christian hatte in seinem Rennen mehr Wetterglück und konnte, wie am Tage zuvor schon einen 7.Platz und einen Pokal einfahren. Nach diesen unterm Strich hervorragendem Ergebnis (ALLE UND ALLES HEILE GEBLIEBEN) machten wir uns noch auf die Rückreise, die durch bessere Routenwahl für alle besser verlief und wissen, dass im August beim MOFler-Cup mächtig Spass auf uns wartet. CU on Track
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